Warten wir mal 50 Jahre, was übrig bleibt

Fleisch 72 – Herbst 2024                    

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Print-Interviews sind so eine Sache. Auf der Kurzstrecke sind sie langweilig, weil wir Journalist*innen dann meistens nur als Stichwortgeber funktionieren und ein paar banale Hölzchen reinwerfen, auf die die Interviewten genau das sagen, was sie sagen wollen. Als Streitgespräch sind sie aber auch öde, weil wenn sich zwei streiten, dann will der Dritte zumindest zuhören. Schreien sie? Sprechen sie schnell, laut oder leise? Fallen sie ins Wort oder lassen sie sich zumindest ausreden? Deswegen sind Interviews in der Langversion vielleicht besser im Fernsehen aufgehoben. Oder, weil man sich dann noch besser nur auf das Gesagte konzentriert, im Radio oder Podcast. 

Und trotzdem führen wir einmal im Jahr ein Print-Interview, ein sehr ausführliches. Denn das ist aus unserer Sicht die Stärke dieses Formats: Man kann miteinander reden und über Dinge nachdenken, ohne zu sehr aufzupassen, ob man jetzt wirklich ganz exakt formuliert hat. Man kann weiterreden und vielleicht ein paar Minuten später wieder zum vorigen Thema zurückkommen, weil man noch einen Gedanken dazu hat. Print-Interviews kann man nämlich ganz gut montieren. Man kann sie verdichten, Tempo reingeben oder nachträglich entwirren, man kann viermal über das Gleiche reden und dann daraus eine spannende Passage machen. Und das Allerbeste ist: Man kann mitreden, über das Gesprochene nachdenken und dann vielleicht ein paar Tage später nochmals nachfragen, weil man noch eine Idee dazu hatte. Und weil man auch die Zeit dafür hat.

Bei unserem großen Fleisch-Interview haben wir diese Zeit. Für diese Ausgabe haben wir Eva Menasse viermal getroffen. Insgesamt haben wir über zwölf Stunden miteinander geredet, und weil Eva eine penible Person ist, hat sie nochmals gut eine Woche an der verschriftlichten Form gefeilt. Ein Interview, wenn es gut ist, wird dann fast zu einem Stück Literatur.

Und wer wüsste das besser als eine Schriftstellerin wie Eva Menasse?

Euer sehr, sehr neugieriges Fleisch

 


Inhalt

EIn paar schnelle Sätze zum Aufwärmen

Fangen wir gleich ganz direkt an: Was empört dich gerade am meisten, Eva?

Ausgerechnet Eva Menasse

Mit wem kann man gerade gut über all das reden, weshalb wir einander sonst die Schädel einschlagen? 

Journalismus

Warum das "profil" für Eva Menasse früher alles war und sie darüber staunt, wie Journalist:innen heute arbeiten

Buchmarkt

Warum es Eva Menasse egal ist, dass mittlerweile jedes Influencer-Sternchen einen Buchvertrag hat

Skizzen

Bevor Eva Menasse mit dem Schreiben beginnt, bastelt sie. Ein paar Basteleien zu dem Roman "Dunkelblum"

Kindheit

Bullerbü beim WAC in Wien und was man aus der Tennisvereinsmeierei ins hohe Alter mitnehmen kann - und in die Literatur

Schreiben

Ein gute Buch beginnt mit sehr viel Recherche, auf die noch mehr Textarbeit folgt, die nicht lustig ist, dann wird geflöht. Ja: geflöht. 

Leseliste I

Im deutschsprachigen Raum sind Erzählungen immer noch die Underdogs der Literatur. Eva Menasses Empfehlungen.

Die Rechten

Warum in Deutschland alles krasser ist, auch die Nazis, und das Lichtermeer in Wien - vielleicht - ein Fehler war

15 1/2 Minuten

Mark Pock hat Eva Menasse gebeten, so zu tun, als wäre er gar nicht da, und dann hat er 15 1/2 Minuten lang alle 10 Sekunden ein Foto gemacht 

Karriere

Warum Eva Menasses erster Roman nicht nur gefeiert wurde und was das für ihre Karriere bedeutete

Antisemitismus

Die Sache mit Palästina und Antisemitismus doch ein bisschen komplexer ist, als viele Leitartikler behaupten.

Social Media

Warum die Digitalisierung die Menschen nicht intelligenter und die Welt schon gar nicht besser gemacht hat

PEN Berlin

Warum es den neuen PEN gebraucht hat und er für Eva Menasse ein Ausflug in die Realität ist

Älterwerden

Ein paar abschließende Worte über das Älterwerden

Leseliste II

Was Eva Menasse bisher alles veröffentlicht hat

Aus dem Archiv

Eva Menasses erster journalistischer Text handelt vom Fußball. Aber nicht von ihrem Vater. 

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